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Gemeindebrief April/Mai 2024
Liebe Gemeinde,
Rede und Antwort stehen und Rechenschaft ablegen, das müssen wir von Zeit zu Zeit und in den unterschiedlichsten Situationen: Bei einem Interview durch die Presse; als befrag- ter Zeuge vor Gericht; als Schüler bei der Abfrage von Lern- wissen; in der Aussprache mit dem Partner; der Handwerker, dem Mängel bei der Leistung aufgezeigt werden; der Händ- ler zu seiner Ware; der Politiker zum Einlösen der Wahlver- sprechen. Sie könnten sicher helfen, die gesamte Seite mit Beispielen zu füllen. Auch als Christen müssen wir Rede und Antwort für unseren Glauben stehen. Der Monatsspruch für April (siehe Titelseite) erinnert uns an diesen Auftrag.
Der gesamte April gehört zur österlichen Freudenzeit. Ostern ist der Ursprung christlicher Hoffnung. Wer als Christ von der Hoffnung redet, verweist auf das Ostergeschehen. Die Auf- erstehung Jesu Christi ist das Ereignis, welches unsere Welt am nachhaltigsten verändert und geprägt hat. Wir sind Träger dieses Ereignisses und damit Boten der Hoffnung. Hoffnung wiederum ist eine der wichtigsten Kräfte unserer Welt. Der Ausspruch: „Ohne Hoffnung stirbt die Welt!“ lässt diese Funktion verdeutlichen.
Zeichen dieser Hoffnung sind: Die Kerzen und Gebete, welche 1989 die Wende weitestgehend friedvoll ermöglichten; die Millionen Besucher in der wieder aufgebauten Frauenkirche in Dres- den als einem Zeichen der Versöhnung; die Frührentnerin die dreimal in der Woche als „Gute Seele“ ins Krankenhaus geht, um Patienten zu besuchen; der Streetworker, der es schafft, dass ein Jugendlicher wieder Selbstvertrauen gewinnt und nach über einem Jahr Leben auf der Straße in seine Familie zurückkehrt; der Schuldenberg der mit Hilfe von Freunden abgetragen werden konnte. Florence Nightingale (1820–1910) erfand das Tortendiagramm, um den Notstand bei
der klinischen Versorgung darzustellen und gilt als Begründerin der modernen Krankenpflegen, durch die tausende Leben gerettet werden konnten. Auch hier ließe sich die Seite füllen, doch es ist wichtig, dass wir unsere tägliche Erfahrung mit dem Überbringen von Hoffnung haben, dass wir unsere Geschichten der Hoffnung erzählen können, wenn wir danach gefragt werden.
So wünsche ich Ihnen reichliche Erfahrungen mit der Hoffnung und passende Gelegenheiten, diese weiterzuerzählen, so bleibt die frohe Botschaft von Ostern durch Sie lebendig.
Rainer Zaumseil