Gemeindebrief April / Mai 2020


30.03.2020

Der Gemeindebrief für Februar/März 2020 ist da.

Themen

  • Gottesdienste untersagt – Glockengeläut wird zum Zeichen unserer Gemeinschaf
  • Hausandacht
  • Evangelisches Kinderhaus „Spatzennest“ nur für Notbetreuung geöffnet
  • Trauerfeiern in Zeiten der Corona-Pandemie
  • Taufen, Trauungen und Traujubiläen während der Corona-Pandemie
  • Und vieles mehr ...

Leitwort

Liebe Gemeinde,

wir leben in Zeiten, in denen es vielen Menschen graust. Sind die ständigen Bilder von Gewalt und Leid aus der weiten Welt schon schlimm genug, so rückt in diesen Tagen jedem persönliche eine unsichtbare und dazu noch völlig unkalkulierbare Gefährdung zu Leibe. Ich spreche von diesem neuartigen Corona-Virus, der bei vielen Angst und Schrecken verbreitet. Allerdings halten manche die ganze Aufregung für reichlich übertrieben. Ob die Gefahren dieser Pandemie tatsächlich groß sind oder überschätzt werden, kann und will ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall sind die Folgen für jeden einzelnen, für unsere Gesellschaft und auch für unsere Kirchengemeinden schon jetzt dramatisch. Manche unter uns fürchten um ihre Existenzgrundlage!

Mir ist in diesen Tagen ein Bibelwort vor Augen gekommen: Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? (Psalm 27,1) Es handelt sich hierbei um eine rhetorische Frage, die jemand in ein Gebet verpackt hat. Ausgedrückt wird hier ein starkes Gottvertrauen: „Trotz aller Gefährdungen meines Lebens – was mir niemand nehmen kann, ist meine Verbindung zu Gott. Von ihm her kommt mein Leben; auf ihn hin ist es ausgerichtet. Durch Gott habe ich ewiges Leben. Und das ist wichtiger als alles andere - wichtiger auch als meine Gesundheit.“

Dieses Vertrauen können wir als Christen an dem Geschehen von Karfreitag und Ostern festmachen. Wir sehen: Indem Jesus am Kreuz einen furchtbaren Tod stirbt, nimmt Gott unser Leid, unsere Angst und unseren Tod auf sich. Und indem Christus von den Toten aufersteht, zeigt Gott auch uns eine Perspektive über all das Grauenerregende in unserem Leben hinaus: Auch wir werden neues und unvergängliches Leben geschenkt bekommen. Denn der HERR ist und bleibt (!) unseres Lebens Kraft!

Manchem mag das zu wenig sein - eine Vertröstung auf das Jenseits. Ja, ich will möglichst auch immer gesund bleiben in diesem Leben jetzt. Und ich hoffe, dass das Corona-Virus an mir vorübergeht. Aber die vage Hoffnung, dass dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, ist wiederum mir zu wenig. Ich hoffe da lieber auf den Gott des Lebens. Er ist – auch in Krankheit – „meines Lebens Kraft“. Mir braucht es nicht zu grauen.

Herzliche Grüße, Ihr Pfarrer Hans-Jörg Rummel


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